Historische Mühle
Die Historische Windmühle am Schloss Sanssouci, bekannt durch die Legende von Friedrich dem Großen und dem Müller Grävenitz, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg rekonstruiert. Heute betreibt die Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg e. V. die Mühle als Museum, das eine Ausstellung zur Mühlengeschichte und Getreideverarbeitung bietet. Besucher können Sanssouci-Mehl kaufen und die Aussicht auf die Schlossanlagen genießen. Die Mühle steht für die Gerechtigkeit Friedrichs II. und ist ein bedeutendes Zeugnis der Potsdamer Mühlentradition.
Inhaltsverzeichnis
Die Historische Mühle von Sanssouci: Legende und Tradition
Die Windmühle am Schloss Sanssouci, eine der bekanntesten Mühlen Deutschlands, ist bekannt durch die Legende von Friedrich dem Großen und dem Müller Grävenitz. Der König soll den Lärm der Mühle als störend empfunden und ihren Abriss gefordert haben. Der Müller konterte mit dem Hinweis auf das Kammergericht, woraufhin sich der König zurückzog.
Die ursprüngliche Bockwindmühle von 1738, die baufällig war, wurde durch eine holländische Windmühle ersetzt, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Seit 1993 sind die Flügel der rekonstruierten Historischen Mühle von Sanssouci wieder in Betrieb. Die Mühle, betrieben von der Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg e. V., beherbergt eine Ausstellung zur Mühlengeschichte und Getreideverarbeitung. Im Museumsshop können Besucher Sanssouci-Mehl kaufen.
Die Mühle ist eine Nachbildung der von 1787 bis 1791 erbauten Galerieholländerwindmühle und steht westlich des Schlosses Sanssouci. Der im Krieg zerstörte Holzaufbau wurde zwischen 1991 und 1993 rekonstruiert. Die Mühle produziert weiterhin Bio-Mehl und ist ein Museum, das die Arbeitsweise und Geschichte der Mühle anschaulich vermittelt.
Besucher können im Erdgeschoss der Mühle Sanssouci-Mehl erwerben und in der Dauerausstellung die mühsame Arbeit des Mahlens nachvollziehen. Die Mühle bietet einen herrlichen Blick auf die Schlossanlagen von Sanssouci und ist ein bedeutendes Beispiel der Mühlentradition Potsdams. Die Legende von Friedrich II. und der Mühle wird in Literatur, Theaterstücken und Filmen aufgegriffen.
Geschichte der Historische Windmühle am Park Sanssouci
Anfang des 18. Jahrhunderts, während der Regierungszeit Friedrich Wilhelm I., wurde Potsdam zu einer bedeutenden Garnisons- und Residenzstadt, was einen erhöhten Bedarf an Mühlen verursachte. Müller Johann Wilhelm Ludewig Grävenitz erhielt 1736 die Genehmigung zum Bau einer Bockwindmühle auf dem Bornstedter Höhenzug, die bis 1739 errichtet wurde. Aufgrund von Streitigkeiten um Pachtzahlungen und Beeinträchtigungen durch den Bau von Schloss Sanssouci kam es zu Auseinandersetzungen mit der Stiftung des Militärwaisenhauses und König Friedrich II. Grävenitz durfte 1749 eine weitere Mühle errichten, die jedoch abbrannte, woraufhin er eine neue Mühle baute und die Bockwindmühle schließlich verkaufte.
Friedrich II. sah die Mühlen in der Landschaft um Schloss Sanssouci als dekorative Elemente und genehmigte den Bau mehrerer zusätzlicher Mühlen. Trotz zahlreicher Beschwerden über unzureichende Windzufuhr blieben die Mühlen Teil des Landschaftsbildes. Die Bockwindmühle wurde von mehreren Müllern bewirtschaftet, bis Friedrich Wilhelm II. sie 1786 abreißen ließ und eine neue Galeriewindmühle nach holländischem Vorbild errichten ließ. Diese Mühle, deren Baukosten letztlich 24.344 Taler betrugen, wurde 1791 in Betrieb genommen und blieb trotz häufiger Beschwerden und Besitzerwechsel bis zum Tod Friedrichs II. im Betrieb. Nach mehreren Besitzerwechseln wurde der Mühlenbetrieb 1858 eingestellt und die Mühle in ein denkmalgeschütztes Museum umgewandelt.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Zerstörung der Mühle sowie des Schweizerhauses begann 1983 die Instandsetzung des Mühlensockels. Mit finanzieller Unterstützung konnte der Wiederaufbau 1993 abgeschlossen werden. Die heutige Galeriewindmühle, ein Nachbau der ursprünglichen Mühle, wird seit 1995 als Museum betrieben. Sie beherbergt eine Dauerausstellung über Mühlen in Brandenburg und Berlin und ermöglicht den Besuchern, auf einer Aussichtsplattform in 10,85 Metern Höhe die Umgebung zu betrachten.
Architektur, Bauweise und Betrieb der Historische Mühle
Die Mühle entspricht der holländischen Bauweise um 1800. Sie hat eine hölzerne Konstruktion mit einem achteckigen Ständer, einer drehbaren Haube und Flügeln, die auf einem gemauerten Unterbau mit Galerie ruhen. Die Gesamthöhe des Gebäudes beträgt 25,78 m, inklusive Flügel 35,45 m. Die bootsförmige Haube sitzt auf einem eisernen Rollenkranz und enthält die 5,5 m lange Flügelwelle mit dem Flügelkreuz, das vier 12 m lange Flügel hat. Die Haube und die Flügel werden über eine Krühhaspel in den Wind gedreht, wobei die Flügel eine Arbeitsdrehzahl von 15 U/min und eine Umfangsgeschwindigkeit von 67,8 km/h erreichen können. Ein Wippstock dient zum Anhalten des Flügelkreuzes.
Im Inneren der Mühle befinden sich Maschinen, die teilweise aus anderen Mühlen stammen oder neu gefertigt wurden. Die Einpassagen-Rückschüttmühle arbeitet wie eine kleine Getreidemühle des 19. Jahrhunderts. Das Getreide wird über eine Winde zur Galerie und zu den Mühlsteinen auf dem fünften Boden transportiert, wo es mit 120 U/min gemahlen wird. Das Mahlgut wird in einem Gehäuse, der Bütte, gesammelt und in den Sichter der Bauart „Ascania“ auf dem vierten Boden transportiert, wo es gesiebt und nach Größe sortiert wird. Das Mehl wird über eine Mehlsammelschnecke in Säcke gefüllt, die groben Bestandteile werden erneut gemahlen. Eine stehende Mischmaschine mischt die Mehle, bevor sie in Säcke gefüllt werden. Zur Ausstattung gehören auch eine Getreidequetsche und ein Grützeschneider.
Adresse
Maulbeerallee 5, 14469 Potsdam
Bilder
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