Alter Markt in Potsdam mit Sehenswürdigkeiten
Der Alte Markt in Potsdam, seit jeher das Herz der Stadt, vereint Geschichte und Moderne. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs und der DDR-Zeit erstrahlt der Platz heute wieder in historischem Glanz. Sehenswürdigkeiten wie die Nikolaikirche, das Potsdamer Stadtschloss, das Palais Barberini und der eindrucksvolle Obelisk laden Besucher ein, die spannende Geschichte und kulturelle Vielfalt Potsdams zu entdecken. Ideal für einen Kurztrip bietet der Alte Markt ein faszinierendes Stück Stadtgeschichte und lebendige Kultur.
Inhaltsverzeichnis
Alter Markt in Potsdam: Historisches Herz und neuer Mittelpunkt der Stadt
Der Alte Markt in Potsdam ist seit jeher das historische Zentrum der Stadt. Ursprünglich entstand er mit der Gründung Potsdams und war von einer halbkreisförmigen Bebauung geprägt, die auf den sumpfigen Untergrund zurückzuführen ist. Im 18. Jahrhundert ließ Friedrich II. den Platz nach römischem Vorbild umgestalten.
Während des Zweiten Weltkriegs wurden die meisten Gebäude am Alten Markt zerstört, lediglich vier überstanden die Bombardierungen. In den 1960er Jahren, als Potsdam zur „sozialistischen Stadt“ umgestaltet wurde, wurden die Ruinen des Stadtschlosses und des Fortunaportals gesprengt, um Platz für Wohnraum zu schaffen. Nach der Wiedervereinigung 1990 begannen jedoch Bemühungen, den Alten Markt in seinen historischen Zustand zurückzuversetzen. Dabei wurden Pläne zur Wiedererrichtung des Stadtschlosses und des Fortunaportals entwickelt, wobei moderne Infrastrukturmaßnahmen zugunsten der historischen Rekonstruktion zurückgestellt wurden.
Sehenswürdigkeiten am Alten Markt
Der Alte Markt in Potsdam lädt heute mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten zum Verweilen ein. Dank seiner zentralen Lage ist er bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß vom Hauptbahnhof erreichbar und eignet sich auch ideal für einen Kurztrip.
Direkt am Alten Markt befinden sich mehrere bedeutende Bauwerke und Einrichtungen:
- Evangelische Sankt-Nikolai-Kirche
- Potsdamer Stadtschloss mit Fortuna Portal (Gebäude des Landtages Brandenburg)
- Obelisk
- Altes Rathaus mit der vergoldeten Atlas-Statue (Potsdam Museum)
- Knobelsdorff-Haus
- Palais Barberini (Museum Barberini)
Diese historischen und kulturellen Highlights machen den Alten Markt zu einem zentralen Anziehungspunkt in Potsdam.
Potsdamer Stadtschloss mit Fortunaportal
Das Potsdamer Stadtschloss, gelegen am Alten Markt, wurde nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und dem Abriss in der DDR-Zeit äußerlich rekonstruiert und im Januar 2014 als Sitz des Landtages Brandenburg eingeweiht. Der schlichte Innenausbau, gestaltet von Peter Kulka, bildet einen bemerkenswerten Kontrast zur historischen Fassade.
Das ursprüngliche Schloss, überwiegend nach Plänen von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff und unter Friedrich II. erbaut, war ein bedeutender Bau in Potsdam. Die Baugeschichte reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück, als an dieser Stelle eine Burg stand. Im Laufe der Jahre erfuhr das Schloss mehrere Umbauten und Erweiterungen, darunter der Bau des Fortunaportal unter Friedrich I. und die Umgestaltung zum Winterresidenz unter Friedrich II.
Das Schloss wurde 1945 durch einen Luftangriff stark beschädigt und 1959 abgerissen. Diskussionen über den Wiederaufbau begannen 1991, und nach umfassenden Spenden wurde das historische Fortunaportal rekonstruiert. Der Wiederaufbau des Landtagsgebäudes erfolgte bis 2014. Heute ist das Stadtschloss eine zentrale Sehenswürdigkeit Potsdams, die Besucher aus aller Welt anzieht.
Nikolaikirche Potsdam
Die Nikolaikirche in Potsdam, erbaut nach den Plänen von Karl Friedrich Schinkel zwischen 1830 und 1837, ersetzt eine barocke Kirche aus dem Jahr 1795. Als eines der Hauptwahrzeichen Potsdams steht sie auf dem Alten Markt, umgeben vom Alten Rathaus und dem Potsdamer Stadtschloss. Die klassizistische Architektur der Kirche, zusammen mit ihrem eindrucksvollen Innenraum, bietet ein bedeutendes kulturelles und spirituelles Erlebnis.
Besonders markant ist die Tambourkuppel, die zwischen 1843 und 1850 von Ludwig Persius und Friedrich August Stüler errichtet wurde. Mit einer Höhe von 77 Metern bietet die Kuppel einen spektakulären Panoramablick über Potsdam. Die Nikolaikirche ist ein Ort für Gottesdienste, Konzerte und kulturelle Veranstaltungen und lädt Besucher ein, ihre zeitlose Schönheit und Geschichte zu entdecken.
Palast Barberini (Museum Barberini)
Der Palast Barberini, ein klassizistisch-barockes Bürgerhaus am Alten Markt in Potsdam, wurde ursprünglich 1771-1772 nach Entwürfen von Carl von Gontard unter Friedrich II. erbaut, um dem Platz ein römisches Flair zu verleihen. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Palast erweitert und diente dem kulturellen Leben Potsdams. Nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde der Palast in der DDR abgerissen. Dank Spenden von Hasso Plattner erfolgte zwischen 2013 und 2016 der Wiederaufbau, und heute beherbergt der Palast das Museum Barberini, das bedeutende Kunstsammlungen und wechselnde Ausstellungen zeigt.
Altes Rathaus mit der vergoldeten Atlas-Statue (Potsdam Museum)
Das Alte Rathaus Potsdam, am Alten Markt gelegen und gegenüber dem Stadtschloss, wurde von 1753 bis 1755 nach Plänen von Johann Boumann und Christian Ludwig Hildebrandt im italienischen Barockstil erbaut. Es ersetzte ein älteres Rathaus und diente bis 1945 der Stadtverwaltung. Nach schweren Kriegsbeschädigungen wurde es als Kulturhaus wieder aufgebaut und 1966 eröffnet. Seit 2012 beherbergt es das Potsdam Museum. Das Gebäude ist bekannt für seine beeindruckende Fassade mit korinthischen Säulen und allegorischen Skulpturen. Die Wiederherstellung nach dem Krieg bewahrte die historische Fassade, während der Innenbereich modernisiert wurde. Das Potsdam Museum nutzt das Alte Rathaus zusammen mit dem benachbarten Knobelsdorffhaus, um die Stadtgeschichte und Kunst auszustellen.
Knobelsdorff-Haus
Das Knobelsdorffhaus, am Alten Markt 9 in Potsdam gelegen, wurde 1750 nach Plänen von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff erbaut und ist auch als Lehmannsches Haus bekannt. Es zeigt Motive des englischen Palladianismus, inspiriert von Roger Morris‘ Fassade für das Marble Hill House. Das Gebäude ist ein zweieinhalbgeschossiger Bau mit fünf Fensterachsen und einem betonten Mittelrisalit. Der Giebel ist mit Skulpturen von Flora, Pomona und Vertumnus geschmückt.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Knobelsdorffhaus bei Luftangriffen und Artilleriebeschuss zerstört. Der Wiederaufbau begann 1960, und 1966 wurde das Gebäude als Kulturhaus eröffnet. Seitdem ist es Teil des Potsdam Museums, das es zusammen mit dem benachbarten Alten Rathaus und dem Glasdurchgang auf dem Gelände des ehemaligen Windelbandschen Hauses nutzt.
Obelisk
Der Obelisk auf dem Alten Markt in Potsdam, erbaut von 1753 bis 1755 nach Entwürfen von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, ist etwa 25 Meter hoch. Er markiert den Schnittpunkt der barocken Achsen des Alten Marktes. Der Obelisk besteht aus mehreren Segmenten: einem pyramidalen Unterbau, einer Plinthe aus rotem Marmor, einem Abschnitt mit antiken Rednerfiguren und weißen Marmorsphinxen sowie einem 16 Meter hohen Schaft. Ursprünglich trugen die Medaillons Porträts der preußischen Herrscher. Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde der Obelisk 1978/79 mit Marmor aus Sibirien und Nordmazedonien wiedererrichtet. Dabei wurden die Herrscherporträts durch Reliefs berühmter Architekten ersetzt.
Marstall (Filmmuseum Potsdam)
Der Marstall des Potsdamer Stadtschlosses, ein bedeutendes Barockbauwerk an der Breiten Straße, wurde 1685 von Johann Arnold Nering als Orangerie erbaut und ist das älteste erhaltene Gebäude Potsdams. Ursprünglich als Reitpferdestall genutzt, wurde es im Laufe der Zeit mehrfach umgebaut und erhielt 1746 seine heutige Form durch Friedrich den Großen und den Architekten Andreas Krüger.
Nach verschiedenen Nutzungen, darunter als Garnisonmuseum und Chiffrierstelle im Zweiten Weltkrieg, wurde der Marstall in den 1960er Jahren für das Filmmuseum Potsdam gerettet. Nach einer Restaurierung zwischen 1977 und 1980 eröffnete das Museum 1981. Heute beherbergt der Marstall das Filmmuseum Potsdam, das älteste Filmmuseum Deutschlands. Es zeigt die Geschichte des ältesten Filmstudios der Welt, Studio Babelsberg, und bietet Filmvorführungen, darunter Stummfilme mit historischer Welte-Kinoorgel-Begleitung. Das Museum umfasst eine ständige Ausstellung „Traumfabrik – 100 Jahre Film in Babelsberg“, wechselnde Sonderausstellungen, einen Museumsshop und ein Café. Es ist Mitglied im Deutschen Kinematheksverbund und lädt Besucher ein, die Entwicklung des Films von den Anfängen bis zur Gegenwart zu entdecken.